„Die Papiertragetasche ist die wirklich nachhaltige und umweltfreundliche Einkaufstasche, die am Markt erhältlich ist!“
Um zu beurteilen, welche Einkaufstasche die umweltfreundlichste Lösung in Zeiten des Klimawandels ist, muss eine umfassende Betrachtung durchgeführt werden. Diese lesen Sie nachfolgend:
Herkunft des Rohmaterials
„Hauptursache für die weltweiten Waldverluste ist die Umwandlung von Wald- in Ackerfläche. Zusammen mit anderen Nutzungsformen und den Waldverlusten durch Naturkatastrophen gingen zwischen 2010 und 2015 Jahr für Jahr 7,6 Millionen Hektar Wald verloren. Auf der anderen Seite stehen Waldzuwächse – plus 4,3 Millionen Hektar pro Jahr – durch Aufforstung, Wiederaufforstung und durch die natürliche Ausbreitung des Waldes.“1
Die Basis für Papier ist der Rohstoff Holz. Durch den Einsatz von Papier wird die Nachfrage nach Holz gesteigert und somit auch das Interesse der Waldeigentümer, diese Waldflächen kontinuierlich mit Bäumen wieder aufzuforsten und nicht in Ackerfläche umzuwandeln. Dies ist umso wichtiger, da der Wald hinsichtlich des Klimawandels als wichtigster CO2-Speicher fungiert! Deshalb setzt GSD Verpackungen auf Lieferanten, die ihre Wälder verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschafteten. Dies wird beispielsweise mit der FSC-Zertifizierung nachgewiesen. Die FSC-Zertifizierung ist ein internationales Zertifizierungssystem für Waldwirtschaft. Damit werden Holz- und Papierprodukte gekennzeichnet, die aus Wäldern stammen, die nach besonderen ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden.2
Erste Erfolge sehen wir darin, dass die Welt-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) den Waldzuwachs auf der Nordhalbkugel sogar mit 5 Prozent im Jahr berechnet hat. In Europa haben sich die Wälder in den vergangenen 20 Jahren laut einer Studie ausgedehnt und absorbieren daher auch mehr Kohlendioxid.3
Gewinnung des Rohmaterials
Das Ernten von Holz als nachwachsender Rohstoff ist eine über Jahrhunderte nachhaltig ausgerichtete Methode, die aufgrund verbesserter Techniken immer ressourcenschonender abläuft und verschiedene Umweltaspekte verstärkt berücksichtigt. Während der Papierherstellung wird zudem vermehrt Ökostrom eingesetzt. Das eingesetzte Wasser wird gefiltert und nach einer gründlichen Reinigung wieder in die Umwelt geführt. Kunststoff hingegen wird sehr aufwendig aus dem endlichen Rohstoff Öl hergestellt, welches nur mit hohem Aufwand aus der Erde, den Meeresböden oder durch Fracking gefördert werden kann. Die daraus resultierenden Umweltschäden sind immens und setzen über Jahrhunderte gebundenes CO2 wieder frei.
Die in der Kunststoffproduktion eingesetzten Weichmacher werden weiterhin sehr kritisch eingestuft.
Auch die von vielen Verbrauchern als Alternative angesehene Variante aus Baumwolle ist keine nachhaltige Alternative. Denn die Produktion von Baumwolle ist sehr ressourcenintensiv, da Baumwolle üblicherweise gedüngt, gespritzt und gewässert werden muss.4
Die Düngung und Behandlung mit Insektiziden stellt darüber hinaus auch eine unnötige Umweltbelastung dar.
Verarbeitung des Rohmaterials und relevante Ökobilanz
Papiertragetaschen werden nach wie vor überwiegend in Deutschland hergestellt. GSD Verpackungen nutzt zudem 100 % Ökostrom, um die Produktion so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Des Weiteren setzen wir auf Lieferanten aus der Region oder aus benachbarten EU-Ländern. So stärken wir nicht nur unseren Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa, sondern reduzieren die Transportkosten und die damit verbundenen CO2-Emissionen.
Langlebige Kunststofftragetaschen (Non-Woven) oder Baumwolltragetaschen werden in der Regel aus asiatischen Ländern importiert, wodurch allein schon der Transport enorm viel CO2 verursacht.
Das britische Umweltministerium hat zudem in einer Analyse herausgefunden, dass Baumwolltragetaschen 131-mal genutzt werden müssen, damit sie in der Ökobilanz besser sind als Plastiktüten.5 Die deutsche Bundesregierung stellte außerdem unter Berufung auf Erkenntnisse des IFEU-Instituts fest, dass die Produktion von Papiertragetaschen selbst bei einmaliger Verwendung mit Blick auf die Bilanzgrößen Klimarelevanz und kumulierter Energieaufwand tendenziell ökologische Vorteile gegenüber leichten Kunststofftragetaschen aufweist.6 Da Papiertüten somit eine bessere Ökobilanz als Plastiktüten aufweisen, muss daher die Baumwolltragetasche auch mindestens 131-mal genutzt werden, um in der Ökobilanz besser als eine Papiertragetasche zu sein.
Allein aus hygienischen Gründen müssen Baumwolltragetaschen immer wieder gewaschen werden, was die erforderliche Nutzungsanzahl nochmals erhöht. Da Endverbraucher zuhause in der Regel mehrere Baumwolltragetaschen besitzen, ist die Erreichung dieser hohen Nutzung sehr fraglich.
Auch langlebige Kunststofftragetaschen aus Non-Woven-Material müssen z. B. 100-mal genutzt werden, um denselben Klimaeffekt zu erreichen, wie eine Papiertüte.7 Auch diese Nutzungszahl dürfte in der Realität kaum erreicht werden.
Industrielle Entsorgung der Tragetaschen-Varianten
Papiertragetaschen werden in der Regel im Altpapier entsorgt. Eine Recyclingquote von Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton (PPK) von aktuell 85 % und ab dem Jahre 2022 sogar von 90 %8 ermöglicht es, eine Holzfaser bis zu 7-mal zu recyceln. Mit 8,1 Millionen Tonnen machten diese Verpackungen im Jahre 2016 sogar den größten Anteil an Verpackungsabfällen aus.9 Somit ernennen wir die Holzfaser definitiv zum absolut nachhaltigen Mehrwegmaterial, da das gebundene CO2 auch in neuen Produkten weiterhin gespeichert bleibt! Zudem wird im Altpapier immer wieder Frischfaser benötigt, um die Qualität des Altpapiers auf hohem Niveau zu erhalten.
Stoffbeutel- und Tragetaschen gelten, genau wie robuste Tragetaschen aus Non-Woven-Material, als Gebrauchsgegenstände und werden im Restmüll entsorgt.10 In Deponien wird der Restmüll nach brennbare und nicht brennbare Bestandteile sortiert, damit die brennbaren Bestandteile schlussendlich verbrannt werden können.11 Hierdurch entstehen wiederum schädliche Abgase.
Dünnere Kunstofftragetaschen werden allgemein in der Gelben Tonne entsorgt. Dieser Müll wird nur in geringen Mengen recycelt; meist wird er verbrannt oder in ferne Länder verfrachtet und dort deponiert. Allein die EU-Mitgliedsstaaten exportieren jedoch 87 % aller Plastikabfälle nach China (Stand 2017), was ökologisch sehr kritisch ist.12
Tragetaschen-Entsorgung in der Umwelt
Ein großes Problem, das beispielsweise durch eine unachtsame Entsorgung von Plastikabfällen besteht, ist der enorme Plastikmüll, der in unseren Meeren schwimmt. In jedem Quadratkilometer schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll. Neben Feuerzeugen, PET-Flaschen und Zahnbürsten findet man in diesem Müll auch viele Plastiktüten. Da viele Tiere die Abfälle mit Nahrung verwechseln, gelangt der Müll – unter anderem in Form von Mikroplastik – auch in die menschliche Nahrungskette. Unabhängig davon verenden zahlreiche Tiere qualvoll an dem Müll.13
Auch um diesem Problem entgegen zu wirken, sind wir von Tragetaschen aus Papier überzeugt. Selbst wenn Papiertragetaschen in der Umwelt landen, ist das ökologisch unbedenklich, da diese biologisch abbaubar sind. Sie benötigen lediglich zwei bis fünf Monate. Des Weiteren sind die Tragetasche aus Papier durch den Einsatz von wasserlösliche Farben und stärkebasierten Klebstoffen nicht umweltschädlich.14
Im Gegensatz dazu benötigen Kunststofftragetaschen Jahrzehnte, um sich irgendwann zu zersetzen. Die WWF berichtete im März 2018 in einem Artikel, dass bis zur völligen Zersetzung von Plastik sogar 350 bis 400 Jahre vergehen können.15
Fazit
Wir plädieren ganz klar für den Einsatz von Einkaufstaschen aus Papier! Auch diese können mehrmals zum Einkauf mitgenommen werden und sind nicht auf eine einmalige Nutzung beschränkt. Weitere Einsatzgebiete wären Sammelbehälter für Altpapier oder der Einsatz als Biobeutel. Denn dank des natürlichen und biologisch abbaubaren Materials zersetzt sich die Tüte genauso, wie der Inhalt.
Aufgrund der hohen Recyclingrate von über 80 % bleiben die eingesetzten Holzfasern auch nach dem Verpackungsgebrauch weiterhin im Umlauf und finden noch viele weitere Einsatzmöglichen. Und dank der nachhaltig arbeitenden Forstindustrie wachsen in dieser Zeit schon wieder neue Bäume, die erneut CO2 aufnehmen und für einen natürlichen Kreislauf sorgen.
Zusätzlich werden Arbeitsplätze in Deutschland gefördert, der deutsche und europäische Wirtschaftsstandort gestärkt und CO2-intensive Fernostimporte reduziert.
Quellen
- http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52727/waldbestaende (letzter Zugriff 09.09.2019).
- vgl. https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/holz-und-papier/sechs-gute-gruende-fuer-fsc/ (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. https://www.vdp-online.de/fileadmin/Datensammlungen/Publikationen/Papierhoch7_de.pdf (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. https://www1.wdr.de/wissen/mensch/baumwolltaschen-papiertueten-oekobilanz-100.html (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. https://www1.wdr.de/wissen/mensch/baumwolltaschen-papiertueten-oekobilanz-100.html (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. Deutscher Bundestag: Drucksache 19/8071. Online unter: dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/080/1908071.pdf (letzter Zugriff 10.09.2019), vgl. Detzel, Andreas: Überlegungen zur Ökobilanzierung von Tragetaschen. Vortrag am 24. Februar 2014 im Bundespresseamt, Berlin. Online unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/08_detzel_ifeu_vortrag_dialogveranstaltung_einweg-tragetaschen.pdf (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. Detzel, Andreas: Überlegungen zur Ökobilanzierung von Tragetaschen. Vortrag am 24. Februar 2014 im Bundespresseamt, Berlin. Online unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/08_detzel_ifeu_vortrag_dialogveranstaltung_einweg-tragetaschen.pdf (letzter Zugriff 10.09.2019).
- vgl. https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/produktverantwortung-in-der-abfallwirtschaft/verpackungen#textpart-2 (letzter Zugriff 12.09.2019).
- vgl. https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/produktverantwortung-in-der-abfallwirtschaft/verpackungen#textpart-1 (letzter Zugriff 12.09.2019).
- vgl. E-Mail-Kontakt mit dem Kundenservice von HEB GmbH Hagener Entsorgungsbetrieb (12.09.2019).
- vgl. https://www.osnabrueck.de/osb/ueber-uns/zentraldeponie-piesberg/ende-der-abfallablagerung/was-passiert-eigentlich-mit-dem-restmuell.html (letzter Zugriff 13.09.2019).
- vgl. https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-01/muellexporte-china-plastikmuell-recycling/ (letzter Zugriff 11.09.2019).
- vgl. https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/ (letzter Zugriff 11.09.2019).
- vgl. https://www.thepaperbag.org/fileadmin/mediafiles/Hintergrundinformation_Paper_Bags_as_packaging_of_the_future_DE.pdf (letzter Zugriff 11.09.2019).
- vgl. https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/ (letzter Zugriff 11.09.2019).